Russland

Vom höchsten Berg Europas zu Sprüngen ins Leere

Total Kilometer: 15114 Kilometer
Totalzeit auf dem Rad: 831h
Land Kilometer: 564 Kilometer
Tage: 84 Tage

Sotchi

Die Frage ist, wie komme ich am schnellsten nach Sotchi oder anders gefragt, welcher Weg ist der Beste? Natürlich will ich nicht auf die „schummlige Art“, das heisst mit der Fähre von Batumi nach Sotchi reisen. Dieser Weg ist der schnellste, kürzeste und leichteste, als der Weg auf dem Festland. Doch das komische Land Abkhazien, welches ich gar nicht wusste, dass es überhaupt existiert, macht mir und allen anderen Reisenden enorme Schwierigkeiten. Ich frage Leute in einem Hotel, in meinem Hostel, die Polizei, am Hafen, also etwa 5 verschiedene Parteien. Von fast jeder Einheit bekomme ich eine andere Antwort. Nun das Problem liegt bei der Grenze. Früher gehörte Abkhazien zu Georgien, doch als die Russen einmarschierten gab es Krieg. Die Lösung für ein Kriegsende war ein Unabhängiger Staat zu werden, natürlich unter der Kontrolle der Russen. Und da die Russen keine Georgier rein lassen wollen, schliessen sie die Grenze bis auf weiteres. Keine Georgier, wie ist es mit den Touristen? Ich könnte ein Visum beantragen, aber jemand sagt wiederum die Grenze ist für jedermann geschlossen. Ich habe genug gehört und ergattere mit grossem Glück ein Ticket für die Speedfähre nach Sotchi. Jedoch bekomme ich dieses Ticket nur mit Vitamin B, da der Verkäufer ein grosser Fan von Schweizer Fussball Teams ist. Hopp GC! Die restlichen Tickets werden von anderen korrupten Verkäufern auf dem Schwarzmarkt zu Wucherpreisen verkauft.

Mit meinem russischen Visum im Pass habe ich keinerlei Probleme an der Grenze. Danach fahre ich auf russischem Boden zu meinem nächsten Warmshower Kandidat. Der eigentliche Eigentümer und seine Freundin sind zwar nicht zu Hause, weil sie zur Zeit den Mount Elbrus besteigen, doch zwei WG-Kollegen erwarten mich mit Dobre Utra (Guten Morgen) in einer typischen russischen Wohnung.

Die nächsten 18 Tagen bereite ich mich auf die Mt. Elbrus Besteigung vor, indem ich lange Spaziergänge in der schönen Stadt Sotchi mache, mit dem Fahrrad zu verschiedenen Wasserfällen fahre, die weit hinten in Tälern sind. Mit dem Zug fahre ich viermal in die Berge nach Krasnaya Polyana, um einige schöne Trekkings zu machen. Die Security und die Park Ranger haben mich nicht so gerne, und auf der Polizeistation haben sie keinerlei Interessen, beim zweiten Mal erst recht nicht. Ich als Schweizer bin es mir halt gewohnt, auf jeden Berg steigen zu dürfen, ohne versperrte Strassen oder Gebühren für Pärke zu bezahlen.
Vor zehn Jahren sah die Bergwelt hier in Krasnaya Polyana komplett anders aus. Anscheinend hatte es nur einen einzigen Skilift. Dank der Winter Olympiade 2014 sieht es total anders aus. Die Kosten für diesen mega Bau belaufen sich auf über 50 Milliarden Dollar, teurer als alle bisherigen Winterspiele zusammen. Auch die Stadt Sotchi ist nicht wieder zu erkennen. Sie bauten alle Strassen neu, eine 9-Milliarde teure Autobahn, neue Hotels mit bis zu 700 Zimmern und vieles mehr. Als ich einmal mit dem Fahrrad durch die Stadt fahre, glaubte ich in Australien zu sein. Saubere Strassen mit Palmen, vielen bunten Blumen, europäische Einkaufszentren. Kurz gesagt, ich verliebte mich in diese Stadt, sie ist nun meine Lieblingsweltstadt Nummer eins. Hinzu kommt noch, dass sie direkt am Schwarzen Meer liegt, der einzige Nachteil, Steinstrand.
Am allerletzten Tag, warte ich auf meinen WG Kumpel um Abschied zu nehmen. Die Wartezeit nutze ich aus, indem ich nochmals zu einem Fahrrad Mechaniker fahre, um das letzte Problem am Rad zu beheben. Achtung von rechts! Bums! Eine Lady kracht mit ihrem überteuren Auto in mein Hinterrad. Ich komme nicht zu Fall, doch das Hinterrad ist futsch. Ich mache es richtig, ich stehe vor das Auto und warte bis die Polizei kommt. Es dauert. Die Frau zeigt Reue und sagt, sie fahre mich zum nächsten Mechaniker, um eine Offerte zu verlangen. Nach ein paar Telefonaten mit Siegfried Ullmann, der eine Rohloff Vertretung in Finnland hat, einigen wir uns auf einen Schadenersatz von 42’000 Rubel (=600.-). Nach einem kurzen Email von Rohloff, ich müsse das Rad nicht nach Europa schicken, weil wir dachten das Nabengehäuse sei auch defekt, kann ich das Rad in Sotchi reparieren lassen. Neue Speiche, neue Felge. Kosten = ca 30.-
Der Rest vom Geld bezahle ich die halbe Summe der Mt. Elbrus Besteigung.


Mt. Elbrus

Tag 1
Zu einem Glück, zu einem Pech. Das Pech liegt bei der Warmshowerin, die sich kürzlich getrennt hat von ihrem Freund. Sie lebten zusammen in Sochi. Mein Glück ist, dass ich bei ihrem Freund in Sochi 18 Tag lang übernachten konnte und da seine Freundin jetzt bei ihren Eltern in Mineral Vody wohnt ein weiteren Ort habe, um meine Radreise zu unterbrechen, um auf den Mount Elbrus zu steigen. Ich verlasse wehmütig mein repariertes Fahrrad und treffe einige meiner neuen Bergkameraden am Flughafen.
Rund eine Stunde geht es nach Kislovodsk, wo der Rest der Gruppe auf uns wartet. Kurz darauf erscheint unser Bergführer Alexey. Gemeinsam holen wir bei einem weitern Mitarbeiter von Elbrus Tours unsere bestellten Mietsachen ab. Da ich mit dem Fahrrad um die Welt radle, kann ich nebst dem Gleitschirm nicht noch auch diverse Bergausrüstung mitschleppen.
Meine Mietausrüstung: -Rucksack, -Hikingstöcke, -Sturmbrille, -Bergschuhe, -spezial warme „Gamaschen-Schuhe“ (streift man über die Bergschuhe), -Steigeisen, -Eispickel, -Thermosflasche.

Tag 2
Um 9 Uhr starten wir von unserem Hotel in Kislovodsk zu unserem Basecamp. Unsere bunte Gruppe besteht aus sieben Russen, zwei Deutsche, ein Schweizer, ein Norweger, ein Schweden, ein Ägypter. Englisch ist damit Verkehrssprache.
Nach einer gut einstündigen Fahrt verladen wir unser schweres Gepäck in einen alten russischen Lastwagen und brechen zu Fuss ins Basislager auf. Bestaunen einen braunen Wasserfall. Auf rund 2.600m richten wir uns für zwei Nächte ein. Vier Mann schlafen in einem gemütlichen Zelt, das eigentlich als Sauna dienen sollte. Ich teile es mit zwei Russen, und dem speziellen Mann von Ägypten, die alle sehr gut Englisch sprechen. Die Küche bietet einfache und nahrhafte russische Kost. Hier halten wir uns den ganzen Abend auf.

Tag 3
In der Nacht sehe ich zum ersten Mal den höchsten Punkt von Europa. Sternenklare Nacht mit Halbmond, der die beiden Gipfel bestrahlt.
Morgens geht es auf rund 3750m in das Highcamp. Wir transportieren Teil 1 unserer Ausrüstung hoch und wandern dann zurück. Dadurch akklimatisieren wir uns weiter.
Um 17.00 Uhr sind wir wieder im Basiscamp Emanuel Feld.
Am Abend bemerke ich schon meine erste Blase am rechten Fuss. Ausserdem macht meine Erkältung, wegen der Klimaanlage im Bike Shop in Sochi, bemerkbar. Meine Nase ist immer wieder verstopft und die Bronchien ziehen sich wegen der trockenen Luft zusammen und muss ständig husten.

Tag 4
Wir verlassen das Basecamp, um uns im Highcamp an der Nordseite des Elbrus (3.700m) ein zu nisten. Der Weg führt vorbei an reissenden Flüssen, Gletschern und Moränen.
Um 8.30 Uhr geht es aus dem Camp los, um 12.00 Uhr sind wir oben. Eine gute Leistung des multinationalen Teams.
Konditionell waren diese 1.100 Höhenmeter kein Problem. Meine Blase am rechten Fuss macht mir zu schaffen. Nach einem kleinen Stich, spezial Pflaster und der Skandinavischen Hilfe bewältige ich die Strecke schmerzfrei.
Am Nachmittag wandern wir zur Akklimatisierung bis auf 4000 Meter. Die Akklimatisierung ist notwendig und macht müde. Wir sind uns sicher, tiefer als gestern Nacht zu schlafen.

Tag 5
Heute besteigen wir einen Teil der Strecke zum Mount Elbrus auf 4800m zu den Lenzfelsen. Erstmals benutzen wir unsere Steigeisen und Eispickel. Ich selbst muss auf 4.640m abbrechen. Mein Husten und Kopfweh machen sich bemerkbar. Mir fehlt aktuell die Kraft.

Tag 6
Der heutige Ruhetag (27. Juli 2016) wird mich hoffentlich wieder auf die Höhe bringen. Vor uns liegt dann eine 16-stündige Tour.
An ein Wunder grenzt wiederholt die Fähigkeit der Küche leckeres und nahrhaftes Essen zuzubereiten. Vor allem vor dem Hintergrund, dass drei Gruppen à 12 Personen im Schichtdienst verpflegt werden müssen. Die Nahrungsmittel werden durch Träger jeden Tag frisch vom Basecamp gebracht. Trotzdem reicht für den ersten Snack Brot mit Ketchup.
Meine Blase versorge ich heute fürsorglich, damit ich am Gipfeltag keinen weiteren Stress habe.
Am Morgen fühle ich mich fit. Gegen den Nachmittag empfinde ich eine gähnende Müdigkeit, ich fühle mich kraftlos und kränklich. Ich denke, dass ich kaum den Westgipfel besteigen kann, eher nur den Ostgipfel, der etwa 2-3 Stunden kürzer ist. Ich nutze den restlichen freien Tag mit Schlafen.

Tag 8
Der längste Tag (28. Juli 2016) beginnt um 0 Uhr mit dem Wecken: Nach einem kleinen Frühstück mit „Haferflocken“ und Tee brechen wir auf. Jeder Bergsteiger trägt unterschiedliche Bekleidung. Mir reichen drei Lagen für den Oberkörper, kurzärmliges Funktionsshirt, langärmliges Fahrrad Trikot von Tempo Sport und meine geliebte winddichte Mammut Jacke. Für die Beine reichen die langen Fahrradhosen von Tempo Sport und meine Gore Tex Hose. Dazu Wintersocken mit den spezial „Elbrus-Gamaschen“ (siehe Foto). Fraglich ist meine körperliche Verfassung.
Los geht es um 1.00 Uhr. Wir haben vier Bergführer, so können wir unsere verbliebenen zwölf Teilnehmer nach Ziel und Tempo sortieren. Drei Kameraden werden auf den etwas kleineren und kürzeren (5.621m, Standard-Zeit der Besteigung: 9 Stunden) Ostgipfel gehen. Für mich zählt nur der höhere Gipfel, den Westgipfel, 5642m.
„Wenn schon, denn schon!“ denke ich mir. Hier beträgt die Standard-Zeit circa 16 Stunden (return). Ob wir die halten werden? Mit einer grösseren Gruppe ist es schwieriger.
Auf 3800m legen wir unsere Steigeisen an. Schritt für Schritt stapfen wir in den schon vorhandenen Spuren den Berg hoch. Ich schaue immer, dass ich an zweiter Stelle bin, also hinter dem Bergführer. Alexey ist ein guter Kamerad und Führer zugleich, doch mit seinem Tritt hat er so seine Mühen. Er wird nach kurzer Zeit schneller, um seine Geschwindikeit zu bremsen, sobald er mich, the Swiss-machine, sieht, wie ich im gleichmässigen Schritt hoch steige. Die Temperatur ist viel zu hoch, ich schwitze.

Im Dunkeln sieht man nicht, wie steil die Gletscherflanke und wie weit es ist. So bin ich sehr erstaunt, als ich die ersten Felsen der Lenzfelsen auf rund 4500m erblicke.
Ich fühle mich recht fit heute, aber dann geht die Gruppe los ohne den Bergführer und die Hölle bricht aus. Zuvor esse ich viel zu viele Nussstengel. Der Bergführer warnt uns zu spät, es könne den Magen ruinieren. Wegen diesem Vorfall will ich weiterhin gleichen Schrittes laufen, damit der Magen nicht rebelliert. Beim zweiten Felsen bekomme ich das Gefühl, dass ich den Westgipfel schaffe und breche in Tränen aus, vor Freude! Ich kann mich kaum noch halten und schimpfe mit mir selber: „Stephan, stop it!“

Gegen 3 Uhr ist die Nacht am kältesten. Wind zieht auf. Die Temperatur sinkt mit Windchill-Faktor auf -15°. In letzter Minute ziehe ich meine Fausthandschuhen an. Kälte verbrennt zu viel Energie. Mit meinem mickrigen Frühstück, muss man an alles denken. Auch die Thermosflasche hilft enorm. Den warmen Tee wärmt den Magen und der beigefügte Zucker gibt frische Energie.
Ein roter Schimmer schiebt sich über die Hügel des Kaukasus. Es wird wärmer. Wir können unserse Stirnlampen ausschalten.
Es ist 5.00 Uhr. Wir haben rund 1.100 Höhenmeter.
An dieser Stelle entscheidet sich, ob es zum Ost- oder Westgipfel des Elbrus geht. Der Weg nach links ist kürzer und führt auf den 20m niedrigeren Gipfel. Wir wollen aber ganz nach oben. Auf den Westgipfel geht es über eine lange Traverse. Zur Sicherheit werden wir angeseilt, da ab und an tückische Spalten auftreten können.

Die Seilschaft setzt sich auf 4.900m in Bewegung. Bergführer voran, ich weit hinten als Zweitschwächster. Hinter mir kämpft der Deutsche Nicolas Scheidtweiler, der mit Magenproblemen zu kämpfen hat. Das was jetzt kommt kennen wir noch nicht, aber für uns alle ist es das Härteste, was wir je getan haben. Ein steiler Anstieg über 2 Kilometer ohne Sicht auf ein Ende. Wir werden langsamer. Alle zehn Minuten bittet ein anderer um kurze Rast. Es ist wie verhext: „Wo ist der fucking Summit?“, denken wir uns. Am Horizont erhebt sich der Westgipfel. Wir gehen unser Tempo weiter. Nach gut 6,5 Stunden erreichen wir ein Plateau auf 5.300m, auf dem wir rasten. Hier ist der Fuß des Westgipfels. Widerum breche ich in Tränen aus, diesmal wegen Erschöpftheit. Ich bin fix und fertig. Ich habe Durst und Hunger, auf dieser Höhe ist es schwer etwas zu kauen, geschweige denn runter zu schlucken.
Nach einer kurzen Stärkung mit Energieriegeln – der Körper verstoffwechselt diese nicht in der Höhe – und motivierenden Gesprächen steigen wir in die letzten 300 Höhenmeter ein. Jeder geht sein Tempo. Der Anstieg ist steil, noch steiler als alles zuvor. Wir klettern über Felsen. Die Bergführer müssen nochmals einen Abschnitt gesondert sichern. Ich gebe dem Ägypter Mut und erkläre ihm, wie man am sichersten im steilen Gelände geht.
Der steile Weg schlängelt sich den Summit hinauf. Zehn Schritte gehen, eine Minute Pause. Der Weg wird zur Autobahn. Viele Touristen erreichen den Gipfel auf eine leichtere Art über die Südseite des Elbrus. Hier helfen Schneefahrzeuge, die passende Höhe zum Gipfelsturm zu erreichen.

Der Weg wird breiter und flacher. Zunächst. Ein letzter steiler Anstieg. „Immer an den Fähnchen lang!“ Ich fühle mich elendig schwach. Ich denke, bin ich Höhenkrank, muss ich schnellstens wieder runter? Ich versuche es zunächste mit einem Sneaker. Es hilft, ich komme zu Kräften und lache den Kameraden entgegen. Sie warten auf mich, um gemeinsam den Gipfel zu erreichen.
Noch 50m, 40m, 30m, 20m, 10m…. die letzten Meter laufe ich mit erhobenen Händen.

„Yes, we did it!“ Nach 8,5 Stunden und 1.900 Höhenmetern haben wir den höchsten Berg von Russland und Europa erreicht! Ein erhabenes Gefühl macht sich breit. Tränen stehen in unseren Augen. Jeder macht sein Foto für sich und mit der Gruppe.

Der Abstieg ist für mich als erfahrener Bergsteiger ein Klacks. Die Skistöcken helfen den Knien nicht schneller älter zu werden. Die letzten 1000m im dichten Nebel. Es donnert. Es schneit mich ein bis ich zittrig die Hütte erreiche.
Ich fühle mich sehr erleichtert den höchsten Berg von Europa, mein erstes grosses Ziel meiner Reise erreicht zu haben, dass ich vor lauter Freude, nicht müde bin, so warte ich hungrig mit den anderen auf unser Mittagessen. Nach 12 Stunden wäre es normal müde zu sein, aber ich bin voller Euphorie und könnte nie einfach mich hinlegen, und schlafen.
Der Ruf zum Mittag kommt aus der Küche. Gierig begeben wir uns zu Suppe, Reis und Fleisch. Einige sind müder als ich.

Unser Ägypter Mahmoud, der schon den Aconcagua, den höchsten Berg Südamerikas (6.962m!) bestiegen hat, sagt nur: „That was the fucking hardest thing, I ever did!“

Gegen 20.00 Uhr geht es in die Nacht. Endlich kommen wir zur Ruhe. Ein tiefes Schnarchen erfüllt die Hütte. Am nächsten Tag wachen wir freudestrahlend um 7.00 Uhr auf und sehen die Sonnenstrahlen zur Tür hineinfallen.

Jetzt erst sprechen wir wieder viel und laut über unsere Gefühle. Eigentlich eine merkwürdige Art bei Männern. Wir sind einfach stolz, den Elbrus gemeinsam erklommen zu haben!

Siehe die unterschiedlichsten Charakteren der Mount Elbrus Besteigung unter dem Projekt 7summits von Nicolas Scheidtweiler.


Die Reise nach Moskau

Nach einer langen Reise mit dem Fahrrad und einer harten Besteigung des Mt. Elbrus habe ich mir eine Pause verdient. Ich deponiere mein Fahrrad bei Svetlana in Mineral Vody und wechsle auf andere Reisemittel…


Skydiven

In drei Wochen habe ich nicht nur den AFF Kurs (Fallschirm Grundkurs) gemacht, sondern grad anschliessend die Lizenz A, denn nur mit dieser Lizenz kann ich in der ganzen Welt herum springen. Die Dropzone in Kolomna ist eine der günstigsten der Welt, dennoch habe ich um die 2500.- liegen lassen. Obwohl in der Schweiz hätte man mit diesem Betrag nur den AFF Kurs machen können. Nicht dazu gerechnet den Windtunnel, um die 250.-, welches auch Spass machte, mich weiter brachte im AFF Kurs.

Ich lernte viele neue coole Leute kennen. Auch viele Ausländer, wie aus der Türkei, Australien, Egypt, Iran, Israel oder Dubai. Auch das russische Militär trainiert seine Soldaten hier. Vom Beginner zum Könner. Sie springen bei Tag und Nacht, wie auch im strömenden Regen, was meiner Meinung nach saugefährlich ist. Komisch ist, es herrscht kein Drill wie in unserer Rekrutenschule, eher gleicht es nach einem Sommerlager. Wenn ich sie was fragte, kam nur eine banale Antwort wie, “no english”. Dann fragte ich sie, was sie machen würden, wenn sie von den Amerikanern geschnappt werden. Naja, auf jeden Fall wollen sie nicht in einen Krieg ziehen. Mein Instruktor, Sergey, war ein netter, guter Insti, der auch Englisch spricht. Seine Freundin brach mein Herz ?

Mein Lieblings Pilot hieß Andrew. Ein wahrer Freund. Ich spielte mit ihm Tischtennis und er winkte mir immer vom Cockpit zu, wenn er mich rauf fliegen durfte. Nicht immer kam es zu einem Sprung. Zweimal mussten wir wegen zu starkem Wind umdrehen. Der kürzeste Flug meines Lebens beträgt ca 10 Minuten. Bei einem anderen Flug waren wir schon auf 4000 Meter, als Andrew nach hinten rief, dass der Bodenwind mehr als 6m/s beträgt. Die Lizenzierten sprangen alle, ausser mein Insti und ich nicht. Nachdem alle gesprungen sind, schloss ich die Türe. Während ich zum Cockpit schlendere, drückt Andrew den Steuerknüppel kräftig nach vorne. Ich glaubte wir stürzen ab. Doch Andrew wollte mir nur zeigen was er drauf hat. Beim 2. (??) Landeanflug zeigte er mir geheimes Militärgelände, das nur wenige wissen, dass es existiert. Während der Landung stand ich neben ihm, ohne mich an zu schnallen (gibt es sowieso nicht in alten russischen Flugzeugen), und sah zu wie langsam die Wiese immer näher kam. Er flarte das Flugzeug wie im Lehrbuch.

Es ist ein Irre Gefühl aus einem fliegenden Flugzeug zu springen. Das Coolste am Skydiven ist, der Sprung ins Leere, verschiedene Manöver, wie zum Beispiel Back- oder Frontflip oder etwas krasses, rücklings auf die Erde zu fallen. Man sieht nur blau!

Und dann kamen die Wolken… als ich das erste Mal durch eine Wolke raste, geriet ich fast in Panik. Man sieht nur weiss, man sieht die Erde nicht mehr und Wassertropfen fegen um die Windschutzbrille. Mit dem Höhenmesser kontrolliert man immer die Höhe, dennoch darf man nicht in einer Wolke den Schirm ziehen.

Zum Glück musste ich nie den Notschirm ziehen, doch einmal war ich 5 mal getwistet. Ich kämpfte erfolgreich gegen einen Cutaway.

Am letzten Tag meinte ich, sie haben es auf mich ab gesehen.

1. Sprung:  Die Packerin berechnete mein Exit-Gewicht falsch (von dem hab ich noch nie etwas gehört), so hatte ich eine harte Öffnung, mein Rücken tut jetzt noch weh.

2. Sprung: Während der Öffnung meines Hauptschirms schossen ein Instruktor und sein Schüler haarscharf an mir vorbei. Wow, wie gefährlich Fallschirmspringen sein kann! Als Excuse sagte der Insti, sein Schüler habe in die falsche Richtung getrackt.

3. Sprung: ich kletterte aus dem Flugzeug und hielt mich an “Sprossen” fest und fühlte so regelrecht den starken Wind. Es ist schwierig sich am Flugzeug zu halten. Beim Landen kam mir ein Schüler gefährlich nahe. Ich rief zu ihm hinüber, er solle sich verpissen. Mein Insti riet mir nur, ich müsse mehr um mich schauen, was ich tatsächlich immer tue. Beim Gleitschirm fliegen gehe ich nie in die Luft, wenn es mehr als 10-15 Schirme hat, ausser am Üetliberg, da sind die meisten Profis, so wie ich. ?

4. Sprung: ohne Probleme

5. Sprung: Ich landete auf der Rollbahn und musste mich beeilen weg zu kommen, da unser Flugzeug schon den Anflug ansetzte. Ein anderer Jumper landete im Wald.

Die ganze Zeit hauste ich gemütlich in meinem Zelt, pro Nacht nur 50 Rubel. Bezahlte aber nur eine Woche. Leider hatte ich meinen super Kocher nicht dabei. Ich vermisse ihn, wie mein Drahteseli.

In diesen Tagen habe ich 49 Sprünge gemacht. Der Erste war ein Tandem Sprung, Nr 2 und 3 je mit zwei Instruktoren an beiden Seiten und bis zum Abschluss des AFF Kurses sprang ein Insti mit. Ich beendete den ersten Kurs mit 10 Sprüngen, was ziemlich gut ist. Der Erste Sprung alleine, nach AFF, war etwa der Krasseste, der am meisten Adrenalin aus schüttete. Ich fühlte mich leer gelassen, ohne jegliche Hilfe. Wenn da man in Panik geratet oder in unkontrollierbare Lage gerät, ist man “fast” verloren. Fast, weil der AAD eines Jumpers  Leben retten kann. Denn wenn man bis auf 224 Meter nicht den Hauptschirm gezogen hat, wird der Reserveschirm automatisch gezogen. Aber eben bei lächerlichen 224 Metern..

Bis zum 35. Sprung etwa, dachte ich des öfteren ans Aufhören. Im Flugzeug sitzen, eng beieinander mit 20 anderen Springern und auf den Sprung warten, ist die schlimmste Zeit. Ich dachte dann immer, es sei der Letzte Sprung und höre danach auf. Doch ihr alle wisst es selbst, der Mensch ist ein Gewöhnungstier. Ich gewöhnte mich daran, konzentrierte mich auf meinen Sprung und ging mental durch mein Programm was ich machen wollte, guckte wenn möglich nicht zu den hübschen Russinnen hinüber.

Sobald ich an der Tür stand, den Blick 4000 Meter in die Tiefe gerichtet, den Druck des mit 200km/h starken Windes spürte, in diesem Augenblick, wollte ich nur noch springen und das geile Feeling der Freiheit spüren, auch wenn es nur für 55 Sekunden ist. Zuerst wird man für etwa 2-3 Sekunden vom Fahrtwind vom Flugzeug nach hinten katapultiert, bevor man die vertikale Geschwindigkeit aufnimmt. Ca 190km/h. Den vertikalen Speedrekord bei Headdown beträgt mehr als 500km/h, da muss man aber einen feuerfesten Anzug tragen, denn die Reibung der Luft am Anzug erzeugt Wärme.

Was ich am Skydiven hasse, ist die Öffnung. Geht der Hauptschirm auf oder muss ich einen Cutaway machen? Falls die Öffnung langsam oder hart ist oder gar nicht öffnet, spricht man mit dem Packer bis man zu einer Lösung kommt. Klar kann ich den Schirm auch selber packen, denn ich habe es ja gelernt und den Test erfolgreich abgeschlossen, aber bei einem Preis von 2-3 Franken pro Packung liegt man lieber in dieser Zeit an der Sonne und geniesst eine Banane oder ein Eis.

Am letzten Tag ist es noch einmal richtig sonnig und warm, so konnte ich diese adrenalinreiche Zeit mit genussvollen Sprüngen mit meinen Freunden abschliessen.


Die Reise auf dem Fahrrad geht weiter…

Ich verlasse Mineral Vody, wo ich das Fahrrad 1.5 Monate deponiert habe, mit gemischten Gefühlen. Einerseits freue ich mich wieder im Sattel zu sitzen und kräftig die Pedalen durch zu drücken, andererseits fehlt mir die Fitness und die Routine. Doch bei meinem ersten Camp am Fusse des Kaukasus oberhalb von Pytogorsk fühle ich mich wie der Alte. Als Zückerchen steige ich auf den mit 300 Meter hohen Hügel nebenan und geniesse es sehr in meinem Gurtzeug zu sitzen und meinen Gleitschirm sanft zurück zu meinem Camp zu steuern.

Durch schöne Landschaften mit entzückenden Blicken zum kürzlich besteigten Mount Elbrus, verlauft meine Route zuerst flach, dann leicht ansteigend auf der Hauptstrasse, die zum Mt. Elbrus südseitig führt. In der Mitte der Strecke, zweige ich ab und schnaufe über einen Pass. Die Strasse, welche in ein anderes Tal übergeht ist in einem üblen Zustand. Hoch oben sehe ich viele Bauern, die das geschnittene Gras auf einen Laster hieven. Der Blick in die Berge kitzelt in meinem Gemüt.

Mein Ziel inmitten der Kaukasus Bergen ist ein Ort, der fliegbar ist. Doch mit sowas hab ich prompt nicht gerechnet. Schon von weitem sehe ich bis zu 12 Piloten an den Wolken kratzen, beim Näherkommen blicke ich auf ein Zeltdorf in dem über 50 Leute wohnen. Passend dazu ein Restaurant, das einheimische Köstlichkeiten verkauft. Der ganze Rummel ist professionell organisiert, es hat ein Obmann, der sich um die Sicherheit kümmert, ein Instruktor, der mich in alles mögliche einweiht. Um 11 Uhr kommt der Talwind, somit ist es ein dynamischer Wind, der mich in die Höhe treibt. Die Erfahrenen in diesem Gebiet fliegen weite Strecken, die am Abend auf dem TV Screen gezeigt werden. Ich geniesse einen einstündigen Flug und komme gerade rechtzeitig runter, bevor der Wind stärker wird. Es sind hier schon Schüler in Wirbelstürme auf über 2000 Meter geschleudert worden. Am Abend wird es bitterlich kalt und so sitzt man um das Lagerfeuer und fachsimpelt mit den russischen Piloten.

Die Russen interessieren sich freudig an meiner Reise. Sie winken gerne, hupen manchmal oder zwingen mich zum Anhalten, was ich bergab oder bergauf hasse. Ein junger Lenker mit seinem Vater, sprechen kein Englisch, dennoch eskortierten sie mich bis zu ihrem Dorf, um mich danach in ihrem eigenen Restaurant ein zu laden. Kurze Zeit später werde ich von der Polizei gestopt. Ich muss meinen Reisepass mit Visum zeigen, etliche Fragen beantworten, die beiderseits eh nicht verstanden werden,sie fragen mich, ob ich ein amerikanischer Spion sei etc. Mir platzt der Kragen und bitte sie meine Freundin Svetlana an zu rufen. Es ist immer gut Freunde in einem bereisten Land zu haben.

Ich kann kaum mit dem vollen Bauch fahren. Die Abkürzung führt mich über eine Art von Fuss-Massage-Matten von einem Dörfchen zum Nächsten. Der nächste Autofahrer versucht mich an zu halten. Ich habe keine Lust und fahre weiter, er stets auf meiner Seite. Auch als er mir vormacht er sei Polizist, beachte ich ihn nicht, bis wir vor seinem Haus schliesslich halten und er mich mit offenen Armen auf sein grosses Grundstück einlädt. Er, als tatsächlicher Polizist, macht die heutige Polizeigeschichte wieder gut, indem er mir seine Schnaps Brauerei von A-Z mir stolz offenbart. Seine Mechaniker reparieren gleichzeitig einen alten Traktormotor aus Belarus. Die Kinder seines Freundes bereiten ein absolut köstliches Mahl zu, alles aus seinem Garten, Tomaten, Gurken, Eier, Schweinefleisch, Käse, Zitrone, nur das Brot ist vom Beck. Für die Übernachtung bietet er mir seine Scheune an, nur Duschen darf ich irgendwie nicht. Seine Frau packt eine Tüte mit viel zu vielen Esswaren ein, die ich im nächsten Dorf vor einem Hauseingang platziere.

Nach zwei Nieselregentagen komme ich in Vladikavkaz an. Diese Stadt liegt 34 Kilometer vor der Grenze zu Georgien. Ich warte nun da auf schöneres Wetter, denn nur bei Sonnenschein kann ich den Pass mit den daneben liegenden Bergen geniessen.

Zusammenfassung:

Russland schreckt viele Leute ab hin zu fahren. Wie ihr seht, habe ich eine der besten Zeiten meiner bisherigen Reise erlebt. Durch und durch freundliche Leute, die einem immer sehr gerne helfen. Zwar erhaltet man immer ein „niet“ (nein), wenn man sie was fragt, doch mit ein bisschen Druck kommt man immer zu seinem Ziel. Es gibt viele Probleme beim Reisen in Russland, aber es gibt immer eine Lösung, darum liebe ich dieses Land. Das Land mit seinen über 17 Millionen km2 ist schwierig von nur einem Mann regiert zu bekommen, so muss man sich nicht verwundern, wenn das Land ausser Kontrolle gerät. Ich denke, es sind mehr als die Hälfte der Bürger, die Putin mögen oder teilsmögen. Er hat viel für sein Land getan, momentan will er jedoch nur seinen Thron behalten. Die Leute nehmen es gelassen. Politik ist das eine, das andere ist ihr Leben und das wollen sie geniessen, wie jeder andere Europäer. Dies merkte ich beim Skydiven und in den Bergen, keiner spricht von Politik oder jammert über sein Land, sie alle sind stolz Russe zu sein. Zusätzlich habe ich keine Frau angetroffen, die jederzeit einen Europäer heiraten würde, um schnellstmöglichst von Russland weg zu kommen. Wenn man sich an einige Regeln hält, dann wird man eine genussvolle Reise haben. Z.B.: nicht privat Autofahren, denn die Polizei ist korrupter denn je, oder nicht in der Nacht fahren, viele Betrunkene oder Tiere auf der Strasse, es gibt eigentlich fast keine Regeln in diesem Riesenland, doch man muss sie dennoch beherrschen. Und Vorsicht, die gefährlichsten Autofahrer sind die Frauen!! Nicht nur wegen meinem Unfall, sondern im Allgemeinen merkt man, dass sie das Handwerk nicht verstehen. Doch in einer anderen Sache sind sie verdammt gut :-) :-)


English:

Sotchi

The question is, how do I get the fastest to Sotchi or otherwise asked, which way is the best? Of course, I do not want to travel in the „chubby way“, that means with the ferry from Batumi to Sotchi. This route is the fastest, shortest and easiest route to the mainland. But the strange country of Abkhazia, which I did not know at all, is a huge problem for me and for all other travelers. I ask people in a hotel, in my hostel, the police, at the port, so about 5 different parties. From almost every unit I get a different answer. Now, the problem lies with the border. Earlier, Abkhazia belonged to Georgia, but when the Russians invaded, there was war. The solution for a warfare was to become an independent state, of course under the control of the Russians. And since the Russians do not want to let Georgians in, they close the border until further notice. No Georgians, how about the tourists? I could apply for a visa, but someone says crossing the border is closed for everyone. I heard enough and got a ticket for the speed ferry to Sotchi. However, I get this ticket only with vitamin B, since the seller is a big fan of Swiss football teams. Hopp Grasshoppers! The remaining tickets will be sold by other corrupt sellers on the black market at bargain prices.

With my Russian visa in the passport I have no problems at the border. After that, I ride on Russian soil to my next Warmshower candidate. The actual owner and his girlfriend are not at home because they are currently climbing the Mount Elbrus, but two colleagues in the WG expect me with Dobre Utra (Good morning) in a typical Russian apartment.

For the next 18 days, I prepare myself for the Mt. Elbrus ascent, by taking long walks in the beautiful city of Sotchi, by bicycle to various waterfalls, which are far back in valleys. By train I go four times to the mountains to Krasnaya Polyana to make some beautiful trekkings. The security and the park rangers did not like me so much, and at the police station they have no interests, the second time even more. I, as a Swiss, I’m used to climb on every mountain, without blocked roads or paying fees for parks.
Ten years ago the mountain area in Krasnaya Polyana looked completely different. Apparently there was only one ski lift. Thanks to the Winter Olympics 2014 it looks totally different. The cost of this mega construction amounts to over 50 billion dollars, more expensive than all previous winter games together. The city of Sotchi can not be seen again. They rebuilt all roads, a 9 billion highway, new hotels with up to 700 rooms and much more. When I ride my bicycle through the city, I thought I was in Australia. Clean streets with palm trees, many colorful flowers, European shopping centers. In short, I fell in love with this city, it is now my favorite world town number one. In addition, it is located directly on the Black Sea, the only disadvantage is the beach (big stones)
On the very last day, I wait for my WG mate to say good-bye. I use the waiting time by riding my bicycle to a bike shop again to fix the last problem on the bike. Attention from the right! Bums! A lady crashes into the rear wheel with her exhilarating car. I’m not going to fall, but the rear wheel is gone. I do it right, I stand in front of the car and wait until the police arrive. It takes time. The woman shows repentance and says she is driving me to the next bike shop to ask for an offer. After a few phone calls with Siegfried Ullmann, who has a Rohloff representative in Finland, we agree on a compensation of 42’000 rubles (= 600.-). After a short email from Rohloff, I do not have to send the wheel to Europe, because we thought the hub housing is also defective, I can have the wheel in Sotchi repaired.

New spoke, new rim. Cost = approx. 30$
The rest of the money I pay half the sum of the Mt. Elbrus ascension.

Mt. Elbrus

Day 1
To luck, to bad luck. The bad luck lies with the warmshower, who recently separated from her boyfriend. They lived together in Sochi. My luck is that I could stay with her boyfriend in Sochi for 18 days and since his girlfriend now lives with her parents in Mineral Vody another place to interrupt my cycling trip to climb Mount Elbrus. I leave my repaired bike wistfully, and meet some of my new mountain mates at the airport.
About an hour drive to Kislovodsk, where the rest of the group is waiting for us. Shortly after, our mountain guide Alexey appears. Together, we collect our hire items from a further employee of Elbrus Tours. Since I bike around the world, I can not drag along with the paraglider also various mountain equipment.
My rental equipment: -Rucksack, -hikking sticks, -storm glasses, -mountain shoes, -special warm „gaiters-shoes“ (grabs one over the mountain boots), – Crampons, -pickaxe, -Thermos bottle.

Day 2
At 9 o’clock we start from our hotel in Kislovodsk to our Basecamp. Our colorful group consists of seven Russians, two Germans, one Swiss, one Norwegian, one Sweden, one Egyptian. English is thus traffic language.
After a good one-hour trip, we load our heavy luggage into an old Russian truck and break to the base camp on foot. Marvel at a brown waterfall. At 2,600m we set up for two nights. Four men sleep in a cozy tent, which should actually serve as a sauna. I share it with two Russians, and the special man of Egypt who all speak English very well. The kitchen offers simple and nutritious Russian food. We spend the whole evening here.

Day 3
In the night I see for the first time the highest point of Europe. A starry night with a half moon, which illuminates the two peaks.
In the morning we will go to the Highcamp for about 3750m. We will transport part 1 of our equipment up and then back. In this way, we are acclimatizing ourselves further.
At 5 pm we are back at Basiscamp Emanuel Field.
In the evening I notice my first bladder on the right foot. Besides, my cold, because of the air conditioning in the bike shop in Sochi, noticeable. My nose is constantly clogged and the bronchia contract because of the dry air and must constantly cough.

Day 4
We leave the Basecamp to nest in the Highcamp at the north side of Elbrus (3.700m). The trail leads past rushing rivers, glaciers and moraines.
At 8.30am we leave the camp, at 12.00 we are at highcamp. A good performance of the multinational team.
As a matter of fact, these 1,100 heights were no problem. My bladder on the right foot makes me feel bad. After a small trick, special pavement and the Scandinavian help I manage the route without pain.
In the afternoon we hike to acclimatization up to 4000 meters. Acclimatization is necessary and makes you tired. We are sure to sleep deeper than last night.

Day 5
Today, we climb a part of the route to Mount Elbrus at 4800m to the Lenzfelsen. For the first time, we use our crampons and ice ax. I have to stop at 4.640m. My cough and headache are noticeable. I am currently lacking the strength.

Day 6
Today’s day of rest (July 27, 2016) will hopefully lift me up again. In front of us is a 16-hour tour.
To a miracle borders the ability of the kitchen to prepare tasty and nutritious food repeatedly. Especially in the light of the fact that three groups of 12 persons each have to be catered for in shifts. The foodstuffs are brought fresh from the basecamp by carriers every day. Nevertheless enough for the first snack bread with ketchup.
I am taking care of my bladder today, so that I have no further stress on the summit day.
In the morning I feel fit. Towards the afternoon I feel a yawning fatigue, I feel powerless and sickly. I think I can barely climb the western summit, rather only the east summit, which is about 2-3 hours shorter. I use the rest of the day with sleeping.

Day 8
The longest day (July 28th, 2016) begins at 0am with the awakening: After a small breakfast with „oatmeal“ and tea we break up. Each climber carries different clothing. I have three layers for the upper body, short sleeved functional shirt, long sleeve bicycle jersey by Tempo Sport and my beloved windproof mammoth jacket. For the legs are the long bike pants from Tempo Sport and my Gore Tex pants. Wintersocken with the special „Elbrus-Leggings“ (see photo). My physical condition is questionable.
Let’s go at 1am. We have four mountain guides, so we can sort the remaining 12 participants according to their destination and tempo. Three comrades will go to the slightly smaller and shorter (5.621m, standard time of ascent: 9 hours) east summit. For me, only the higher summit, the West Summit, counts, 5642m.
„If so, then!“ I think. The default time is approximately 16 hours (return). Whether we will keep them? With a larger group it is more difficult.
At 3800m we put on our crampons. Step by step we step up the mountain in the already existing tracks. I always see that I am second, so behind the mountaineer guide. Alexey is a good comrade and leader at the same time, but with his kick he has so his troubles. He will soon be quicker to slow down his speed as soon as he sees me, the Swiss-machine, as I climb up on a steady pace. The temperature is way too high, I sweat.

In the dark you can not see how steep the glacier flank and how far it is. So I am very amazed when I see the first rocks of the Lenzfelsen on approximately 4500m.
I feel quite fit today, but then the group goes loose without the mountaineer guide and the hell breaks out. I eat too much nuts. The mountain guide warns us too late, it can ruin the stomach. Because of this incident, I will continue to walk the same way so that the stomach does not rebel. With the second rock I get the feeling that I can make the top of the West and break out in tears with joy! I can barely hold on to myself and scold myself: „Stephan, stop it!“

Around 3 o’clock the night is the coldest. Wind is rising. The temperature drops with windchill factor to -15 °. At the last minute I put on my fistgloves. Cold burns too much energy. With my little breakfast, one must think of everything. The thermos bottle also helps enormously. The warm tea warms the stomach and the added sugar gives fresh energy.
A red glow pushes over the hills of the Caucasus. It is getting warmer. We can turn off our foreheads.
It is 5 o’clock. We have about 1,100 heights.
At this point it is decided whether to go to the east or west summit of Elbrus. The path to the left is shorter and leads to the 20m lower peak. But we want to go all the way up. On the western summit it goes over a long traverse. For security, we are sentimental, since from time to time tricky columns can occur.

The team is set in motion at 4.900m. I was far behind as second weak. Behind me is the German Nicolas Scheidtweiler, who has to cope with stomach problems. We do not know what is coming now, but for us all, it is the hardest thing we’ve ever done. A steep rise over 2 kilometers without sight of one end. We’re getting slower. Every ten minutes another one asks for a short rest. It’s like bewitched: „Where’s the fucking summit?“, We think. On the horizon rises the western summit. We continue our pace. After a good 6.5 hours we reach a plateau at 5.300m, on which we rest. Here is the foot of the West Summit. Again, I break into tears, this time because of exhaustion. I’m ready and done. I’m thirsty and hungry, at this altitude it’s hard to chew something, let alone swallow.
After a short strengthening with energy seals – the body does not metabolize them in the high – and motivating conversations we climb into the last 300 altitudes. Everyone goes his pace. The climb is steep, even steeper than anything before. We climb over rocks. The miners must secure a section separately. I give the Egyptian courage and explain to him how to walk safely in the steep terrain.
The steep path winds up the summit. Ten steps go, a minute break. The road becomes the highway. Many tourists reach the summit in a lighter way across the south side of Elbrus. Here, snow vehicles help to reach the right height to the summit storm.

The path becomes broader and flatter. First. A last steep climb. „Always on the flag long!“ I feel miserably weak. I think I am high altitude sick, do I have to go down quickly? I try to do it with a Sneaker first. It helps, I come to strength and laugh at my comrade. They are waiting for me to reach the summit together.
Still 50m, 40m, 30m, 20m, 10m …. The last meters I run with raised hands.

„Yes, we did it!“ After 8.5 hours and 1,900m heights, we have reached the highest peak of Russia and Europe! A sublime feeling spreads. Tears are in our eyes. Everyone makes his photo for themselves and with the group.

The descent is for me as an experienced mountaineer a clack. The ski poles help the knees don’t get older. The last 1000m in dense fog. There’s thunder. It is snowing until I reached the hut.
I feel very relieved the highest mountain of Europe to have reached my first great goal of my journey, that I am so glad, not tired, so I wait hungry with the others for our lunch. After 12 hours it would be normal to be tired, but I am full of euphoria and could never just lie down, and sleep.
The call for lunch comes from the kitchen. Greedily we go to soup, rice and meat. Some are tired than I am.

Our Egyptian Mahmoud, who already climbed the Aconcagua, the highest mountain of South America (6.962m!), Only says: „That was the fucking hardest thing, I have ever done!“

Around 8 pm the night is coming. At last we come to rest. A deep snoring fills the hut. On the next day, we wake up at 7:00 am and we see the sunbeams falling to the door.

Now we are talking a lot and loud about our feelings. Actually a strange kind in men. We are just proud to have climbed Elbrus together!

See the various characters of Mount Elbrus climbing under the project 7summits by Nicolas Scheidtweiler.

The trip to Moscow

After a long journey by bicycle and a hard climb of Mt. Elbrus, I deserved a break. I deposit my bike at Svetlana’s place in Mineral Vody and switch to other travel style … (please, see pictures above)


Skydive

In three weeks I did not only the AFF course (parachute course), but grad then the license A, because only with this license I can jump around the world. The drop zone in Kolomna is one of the best in the world.


I met many new cool people. Also many foreigners, like from Turkey, Australia, Egypt, Iran, Israel or Dubai. The Russian military is also training his soldiers here. From beginner to expert. They jump by day and night, as well as in the pouring rain, which is, in my opinion, sucking. Comically, there is no drill like in our recruit school, rather it looks like a summer camp. If I asked them something, only a mundane answer like, „no english“ came. Then I asked them what they would do if they were caught by the Americans. Well, anyway, they do not want to go to war. My instructor, Sergey, was a nice, good instructor, who also speaks English. His girlfriend broke my heart ?

My favorite pilot was Andrew. A true friend. I played with him table tennis and he waved me always from the cockpit, when he could fly me up. It was not always a jump. Twice we had to turn over to strong wind. The shortest flight of my life is about 10 minutes. In another flight, we were already at 4000 meters, when Andrew shouted backwards that the ground wind is more than 6m / s. The Licensed everyone jumped, except my Insti and I did not. After all jumped, I closed the door. As I stroll to the cockpit, Andrew pushes the joystick forward. I thought we were going down. But Andrew just wanted to show me what he was up to. On the second (?) Landing, he showed me secret military terrain, which few know that it exists. During the landing, I stood next to him, without bucking on (there were not any old Russian aircraft), and watched as the meadow approached. He flashed the plane like in the manual.

It is a madness to jump out of a flying plane. The coolest thing about the Skydive is to jump into the empty space, various maneuvers, such as bouncing or front flip or something crazy like lying on my back. You only see blue!

And then came the clouds … when I raced through a cloud for the first time, I almost panicked. One only sees white, one sees the earth no more and water drops sweep around the wind goggles. With the altimeter you always control the height, yet you can not pull the parachute in a cloud.

Fortunately, I never had to pull the emergency parachute, but once I was 5 times twisted. I fought successfully against a cutaway.

One day was a horrific day:
1. Jump: The packer calculated my exit weight wrong (of which I have never heard anything), so I had a hard opening, my back is still hurt.

2. jump: During the opening of my main parachute, an instructor and his pupil shot past me. Wow, how dangerous parachuting can be! As excuse, the Insti said his student had been heading in the wrong direction.

3. Jump: I climbed out of the plane and held on to „rungs“ and so felt the strong wind. It is difficult to hold on to the aircraft. When landing, a student came dangerously close to me. I called to him to piss off. My Insti only advised me to look more at myself, which I am always doing. I’ll never fly in the paragliding if it has more than 10-15 paragliders, except at the Üetliberg, there are the most pros, like me. ?

4. Jump: without problems

5. Jumps: I landed on the runway and had to hurry to get away, as our plane already approached the runway. Another jumper landed in the forest.

All the time I lived comfortably in my tent, only 50 rubles per night. Paid but only a week. Unfortunately, I had my super stove not with it. I miss him, like my bicycle.

In these days I made 49 jumps. The first was a tandem jump, nos 2 and 3 with two instructors on both sides and an insti jumped with me until to the end of the AFF course. I finished the first course with 10 jumps, which is pretty good. The first jump alone, after AFF, was about the most horrific, the most adrenaline poured out. I felt left empty, without any help. If you panic or get into an uncontrollable position, you are „almost“ lost. Almost because the AAD of a jumper can save lives. Because if you have not pulled up to 224 meters the main parachute, the reserve parachute is pulled automatically. But just at ridiculous 224 meters…

Up to the 35th jump about, I thought of the frequent to stop. Sitting in the aircraft, working closely together with 20 other jumpers and waiting for the jump, is the worst time. I then always thought it was the last leap and stop it. But you all know for yourself, man is a habit. I got used to it, concentrated on my jump and went mentally through my program what I wanted to make, if possible not looking to the pretty Russian girls over.

As soon as I stood at the door, the view was 4000 meters deep, the pressure of the 200km / h strong wind felt, at this moment, I only wanted to jump and feel the cool feeling of freedom, even if it was only for 55 Seconds. First you will be catapulted from the aircraft to the rear for approximately 2-3 seconds before recording the vertical speed. Approx. 190 km / h. The vertical speed record at Headdown is more than 500km / h, but you have to wear a fireproof suit because the friction of the air on the suit generates heat.

What I hate at Skydiven is the opening. Is the main parachute open or do I have to make a cutaway? If the opening is slow or hard or does not open, speak with the packer until you get a solution. Sure, I can pack the parachute myself, because I’ve learned it and successfully completed the test, but at a price of 2$ per pack, you prefer to lie in the sun during this time and enjoy a banana or an ice cream.

On the last day it was really sunny and warm, so I could finish this adrenaline time with joyful jumps with my friends.


The journey on the bike continues …

I leave Mineral Vody, where I have deposited the bicycle for 1.5 months, with mixed feelings. On the other hand, I am happy to sit back in the saddle and force the pedals to push through, on the other hand I lack fitness and routine. But at my first camp at the foot of the Caucasus above Pytogorsk, I feel like the old man. As a trick, I climb up to the 300 meter high hill next door and enjoy sitting in my harness and gently steer my paraglider back to my camp.

Through beautiful landscapes with enchanting views to the recently climbed Mount Elbrus, my route runs first flat, then slightly ascending on the main road that leads to Mt. Elbrus south side. In the middle of the track, I branch off and snap a pass. The road that passes into another valley is in a bad state. High up, I see many peasants hailing the cut grass on a truck. The view into the mountains tickles in my mind.

My destination in the middle of the Caucasus mountains is a place that is flyable. But with something I did not expect. From a distance I can see up to 12 pilots scratching the clouds, as I approach a tent village where more than 50 people live. In addition, a restaurant, which sells local delicacies. The whole hustle and bustle is professionally organized, it has a chairman, who takes care of the security, an instructor, who inaugurates me into everything possible. At 11 o’clock the valley wind comes, so it is a dynamic wind that drives me high. The experienced in this area fly long distances, which are shown in the evening on the TV screen. I enjoy a one-hour flight and just come down in time before the wind gets stronger. There have already been hurled students in cyclones over 2000 meters. In the evening it becomes bitterly cold and so you sit around the camp fire and famine with the Russian pilots.

The Russians are interested in my journey. They like to wave, sometimes honk, or force me to stop what I hate or hump up. A young driver with his father, do not speak English, but they escorted me to their village to invite me to their own restaurant. A short time later, I was stalked by the police. I have to show my passport with visa, answer a few questions that are not understood at all, they ask me if I am an American spy etc. I burst the collar and please call my friend Svetlana. It is always good to have friends in a tour country.

I can barely ride the full belly. The abbreviation leads me over a kind of foot massage mats from one village to the next. The next driver is trying to hold me. I do not feel like it, and I continue, always on my side. Even when he told me he is a policeman, I did not notice him until we finally stopped in front of his house and he invited me with open arms to his large property. He, as an actual policeman, makes the present police history good again by proudly revealing to me his liquor brewing from A-Z. His mechanics also repair an old tractor motor from Belarus. The children of his friend prepare an absolutely delicious meal, everything from his garden, tomatoes, cucumbers, eggs, pork, cheese, lemon, only the bread is from the bakery. For the night he offers me his barn, only showers I somehow can not. His wife packs a bag with far too much food, which I place in the next village in front of a house entrance.

After two drizzle days I arrive in Vladikavkaz. This city is 34 kilometers off the border with Georgia. I am now waiting for more beautiful weather, because only in the sunshine I can enjoy the pass with the nearby mountains.

Summary:

Russia frightens many people to go there. As you can see, I have experienced one of the best times of my trip so far. Through and through friendly people, the always very gladly help. Although you always get a „rivet“ (no) when you ask what, but with a bit of pressure you always get to his goal. There are many problems when traveling in Russia, but there is always a solution, so I love this country. The country with its more than 17 million km2 is difficult to get by just one man, so one must not be surprised if the country gets out of control. I think there are more than half the citizens who like Putin or partly. He has done much for his country, but at the moment he only wants to keep his throne. People take it easy. Politics is the one thing, the other is their life and they want to enjoy it like any other European. I noticed this in the skydiving and in the mountains, no one talks about politics or complains about his country, they are all proud to be Russian. In addition, I have not met a woman who would ever marry a European to get away from Russia as soon as possible. If you stick to some rules, you will have a enjoyable journey. For example: not private driving, because the police are more corrupt than ever, or do not drive in the night, many drunks or animals on the road, there are almost no rules in this giant country, but you have to master them nevertheless. And be careful, the most dangerous drivers are the women !! Not only because of my accident, but in general you realize that they do not understand the craft. But in another thing they are damn good ? ?